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Algen im Aquarium bekämpfen | entfernen | Algenarten | Hausmittel | Tipps

Algen im Aquarium bekämpfen/entfernen – Arten & Maßnahmen im Überblick

Aquarianer kennen und fürchten sie: Algen im Aquarium sind der Erzfeind für uns alle. Ob im Meerwasseraquarium oder im Süßwasserbecken – Grünalgen, Bartalgen oder Fadenalgen finden scheinbar immer einen Weg hinein, egal wie sehr man sich um Hygiene bemüht. Dabei ist Alge aber nicht gleich Alge. Wie du erkennst, was da in deinem Aquarium wächst, was die verschiedenen Algenarten anrichten können und wie du sie schnell und ohne Chemie wieder los wirst, erklären wir in unserem ausführlichen Ratgeberbeitrag zum Algen entfernen.

Kurz & knapp zusammengefasst
Algen im Aquarium sind bei allen Aquarienbesitzern gefürchtet. Wie du die verschiedenen Arten erkennst und was du tun kannst, um Algen dauerhaft fernzuhalten, liest du hier.

Was sind Algen?

Alge
Alge im Labor


Ein komplett algenfreies Aquarium ist ein Ding der Unmöglichkeit. Sie gelangen als winzig kleine Sporen in dein Becken; ob aus dem Aquarienhandel, “an Bord” eines Fisches oder sogar über die Luft. Einmal drinnen, entscheiden die Umweltbedingungen darüber, ob die Algen friedlich mit den anderen Bewohnern koexistieren oder ob ihr Bestand explodiert und sie in einer Algenblüte alles ersticken. 
Ein veralgtes Becken voller schmieriger Beläge, mit grünem Wasser oder herumschwebenden Fäden sieht nicht nur extrem hässlich aus, sondern viele Algenarten sind auch gefährlich, wenn sie überhand nehmen. Tagsüber verbrauchen sie sehr viel Kohlendioxid, was den pH-Wert des Wassers verändert und ihn am Ende regelrecht lebensfeindlich macht. Nachts stellen Algen, wie alle Pflanzen, ihren Stoffwechsel um und verbrauchen Sauerstoff, anstatt welchen zu produzieren. Die Fische bekommen dann Atemnot und können sogar ersticken. 
Willst du erfolgreich Algen bekämpfen, solltest du zuerst wissen, was Algen überhaupt sind. Bei diesen Überlebenskünstlern handelt es sich um uralte Lebensformen: Vor drei Milliarden Jahren entstanden die Blaualgen auf der Erde – die ersten Pflanzen, die Chlorophyll bildeten, also grün waren. 
Die Blaualgen produzierten den Sauerstoff, der die heutige Erdatmosphäre entstehen ließ; nebenbei sorgte die ebenfalls neue Ozonschicht dafür, dass die tödliche UV-Strahlung der Sonne gefiltert wurde. Erst 2,5 Milliarden Jahre später entwickelten sich die höheren Pflanzenarten in den Meeren der Erde. Betrachten wir die Algen im Aquarium also mit Respekt – und machen uns gleichzeitig bewusst, dass diese uralten Geschöpfe mit allen Wassern gewaschen sind.
Algen haben gelernt, mit äußerst widrigen Umständen zurechtzukommen. Sind für die Wasserpflanzen im Aquarium die Bedingungen schlecht, werden sie krank oder sterben ab, besetzen Algen sehr schnell diese Nische. Sobald sich Algen einmal im Aquarium festgesetzt haben, wirst du sie nur schwer wieder los. Das liegt auch daran, dass Algen Nährstoffe bis zu vier Wochen speichern können. Daraus ergibt sich: Algen im Aquarium bekämpfen erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen. 
Allerdings musst du nicht sofort jede Algenart im Aquarium bekämpfen oder entfernen – einige Arten sind auch durchaus nützlich. Damit beschäftigen wir uns im nächsten Kapitel.

Algen im Aquarium: Entstehung & Nutzen

Algen sind echte Überlebenskünstler – ganz los wirst du sie nie. Selbst wenn das Aquarium blitzsauber aussieht, sind garantiert Algen darin. Ihre winzigen Sporen reisen als blinde Passagiere auf Wasserpflanzen, Aquarien-Hardscape, Fischen und Geräten mit. Erst, wenn sich die Algen über Gebühr vermehren, wirst du sie auch sehen. Dann ist leider oft schon kostbare Zeit verstrichen, um die wuchernden Ur-Pflanzen im Zaum zu halten.
Sobald die Umweltbedingungen stimmen, wachsen aus den Algensporen Pflanzen, die sich stetig vermehren. Je nachdem, wie viel Licht es gibt und welche Nährstoffe sie im Wasser finden, geht das schneller oder langsamer. Die Haupt-Nährstoffe für Algen sind Phosphat und Nitrat. Sobald diese Nährstoffe überhand nehmen, schlägt die Stunde der Algen.
Entscheidend ist also die Balance des Ökosystems im Aquarium: Gibt es genug andere Lebewesen, die mit den Algen um Nährstoffe konkurrieren (also Wasserpflanzen) oder sie fressen (Schnecken, Garnelen oder Fische), musst du Algen im Aquarium gar nicht bekämpfen. 
Für bestimmte Fischarten und viele Jungfische sind Algen ein hervorragendes Futter oder wenigstens ein leckeres Beifutter. In Aufzuchtbecken für Jungfische sind reichlich Fadenalgen ein perfekt gedeckter Tisch.

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Algen haben noch einen weiteren Nutzen: Sie dienen dem Aquarianer sozusagen als Schnelltest für die Wasserqualität. Sobald sich Algen so stark vermehren, dass du sie sehen kannst, weißt du, dass mit dem Wasser in deinem Aquarium etwas nicht stimmt. Wahrscheinlich ist eines dieser 3 Probleme Anlass für das Algenwachstum:

Probleme Algenbefall Aquarium
Probleme, die zu Algenbefall im Aquarium führen

Solange du dich also gut um dein Aquarium kümmerst und für ein Nährstoff-Gleichgewicht sorgst, solltest du keine Probleme mit Algen bekommen.

Algen im Aquarium vermeiden: Checkliste

Viele Einsteiger machen schon beim Einrichten ihres Aquariums Fehler, die unweigerlich zur starken Vermehrung von Algen führen werden. Deshalb haben wir für dich eine Checkliste gegen Algen aufgestellt, mit der du von Anfang an übermäßiges Algenwachstum verhindern kannst.

Checkliste Algen bekämpfen
Checkliste

Der richtige Platz für das Aquarium

Es hat einen wichtigen Grund, dass dein Aquarium nicht im direkten Sonnenlicht stehen sollte. Zu viel Licht ist für Wasserpflanzen ein idealer Stoffwechsel-Booster, es liefert ihnen enorm viel Energie zum Wachstum. Wie ein See im Sommer “erblüht” ein Aquarium binnen weniger Tage, wenn es zu viel Licht erhält. Die Aquarienpflanzen verbrauchen dann fast alle Nährstoffe, die im Wasser enthalten sind, worauf es zu einem Nährstoffmangel kommt, der wiederum die große Stunde für die Algen bedeutet: Jetzt sind sie im Vorteil, weil sie auch mit sehr geringen Nährstoffen gut zurechtkommen.
Regel Nummer eins lautet also: Ein Aquarium sollte nie im direkten Sonnenlicht stehen; idealerweise fällt gar kein Tageslicht direkt hinein. Um die Algen unter Kontrolle zu halten, musst du den Lichteinfall in deinem Aquarium komplett über die Beleuchtung steuern können.

Mehr Informationen dazu

Beleuchtung

Dein Aquarium steht nicht im direkten Tageslicht – das ist schon die halbe Miete. Nun musst du auch ein Auge auf die Leuchtstoffröhren deiner Beleuchtungsanlage haben. Nach einigen Jahren lässt deren Leuchtkraft nach und das Lichtspektrum verändert sich, ohne dass du dies mit bloßem Auge bemerken würdest. Wasserpflanzen lieben langwelliges, rotes Licht – Algen vermehren sich am besten bei kurzwelligem blauen Licht und bei UV-Licht (also Tageslicht). 
Auch die Dauer der täglichen Beleuchtung ist wichtig für das Algenwachstum. Ein tropischer Tag ist etwa 10 bis 13 Stunden lang. Im Aquarium sollte das Licht nicht länger als 10 Stunden angeschaltet sein, um Algenwachstum zu verhindern.
Achte also darauf, dass du hochwertige Leuchtstoffröhren in deinem Aquarium verwendest. Eine langlebige LED-Beleuchtung muss nicht ausgetauscht werden. Lichtfarbe und -stärke kannst du per App steuern und variieren und so an die individuellen Verhältnisse in deinem Becken anpassen. Im Allgemeinen sollte die Beleuchtung nicht länger als 10 Stunden täglich eingeschaltet sein.

Pflanzenkontrolle und Pflanzenvorbereitung

Meist gelangen Algen als blinde Passagiere auf Aquarienpflanzen ins Becken. Um Algenbefall von Anfang an zu vermeiden, ist also größte Vorsicht bei der Auswahl deiner Wasserpflanzen angesagt.

  • Im Fachhandel solltest du nur Pflanzen aus sichtbar algenfreien Becken kaufen.
  • Die Wurzeln von Topfpflanzen sollten vor dem Einsetzen ins Aquarium gründlich gewässert werden, um Düngereste von Nitrat und Phosphat auszuwaschen. Die Steinwolle aus dem Topf darf nicht ins Aquarium!
  • Wasserpflanzen von Freunden oder Internetbekanntschaften nur mit großer Vorsicht annehmen.
  • Prüfe jede Pflanze vor dem Einsetzen genau auf Spuren von Algenbewuchs. Im Zweifel solltest du lieber verzichten.

Neben dem Zustand der Wasserpflanzen ist auch die Auswahl passender Arten entscheidend. Schnellwachsende Arten wie Haarnixen oder Hornkraut sind im Kampf gegen Algen gute Mitstreiter. Insgesamt solltest du auf ein ausgewogenes Verhältnis von niedrigen Vordergrundpflanzen, Mittelgrund- und Hintergrundpflanzen sowie Schwimmpflanzen achten und darauf, dass sie genügend Licht und Nährstoffe für ihre jeweiligen Ansprüche erhalten. Fühlen sich die Aquarienpflanzen wohl und wachsen gesund, halten sie Algen ganz von selbst in Schach.

Faustregel: Setze lieber zu viele als zu wenige Wasserpflanzen in dein Aquarium, auch wenn du später eventuell einige entfernen musst. Und verwende in der Anfangszeit keinen Dünger!

Mehr über die Pflanzenauswahl

Bodengrund

Genauso sauber und algenfrei wie die Pflanzen muss der Bodengrund im Aquarium sein. Verwende nur fabrikneue Beläge und wasche Sand und Steine vor dem Einsetzen gründlich. Einige Produkte werden bereits angereichert mit bestimmten Nährstoffen verkauft. Damit solltest du aber sehr vorsichtig sein, um es den Algen nicht zu einfach zu machen. Wie viel zusätzlichen Dünger deine Aquarienpflanzen brauchen, musst du Schritt für Schritt herausfinden. 
Wichtig ist auch, dass der Bodengrund hoch genug für ein gesundes Pflanzenwachstum ist. Mindestens 7 cm werden hier empfohlen. Außerdem darf der Sand nicht zu fein sein. Wähle am besten eine Körnung größer als 1 mm, damit der Sand durchlässig für Wasser und Sauerstoff bleibt und damit einen Lebensraum für die wichtigen Mikroorganismen bildet. Ist der Bodengrund zu stark verdichtet, sterben diese Bakterien ab und bilden Fäulnisstellen. Wühlen deine Fische nun im Bodengrund oder tust du das selbst beim Absaugen von Mulm, werden große Mengen an Nitrit und Phosphat freigesetzt, die das Nährstoffgleichgewicht im Becken kippen lassen, deine Fische töten können und das Algenwachstum explodieren lassen. Also: Aufgepasst mit dem Bodengrund!

Filter

Ist der Bodengrund porös genug, kann er auch eine biologische Filterfunktion übernehmen. Die Hauptarbeit in dieser Beziehung leistet in den meisten Aquarien die Filteranlage. Sie entfernt nicht nur sichtbare Schwebstoffe aus dem Wasser, sondern auch überschüssige Nährstoffe wie Nitrat und Phosphate. Damit sie das kann, braucht der biologische Teil des Filters mehrere Wochen und Monate, um den sogenannten Filterschlamm aufzubauen: eine Masse aus Mikroorganismen und Bakterien. Das sieht eklig aus, ist aber enorm wichtig für die Wasserqualität. Den biologischen Teil des Filters solltest du deshalb so selten wie möglich reinigen – genauso wie den Bodengrund. 
Achte darauf, dass du nie gleichzeitig das Wasser und den Filter wechselst – damit tötest du die wichtigen Bakterien ab, die Schadstoffe im Aquarium abbauen. Profis “impfen” ihren Filter nach der Reinigung mit frischen Bakterienkulturen.

Wasserpflege und Wasserwechsel

Die Wasserqualität im Aquarium ist entscheidend dafür, ob Algen ein schweres oder ein leichtes Spiel haben. Regelmäßige Teilwasserwechsel sind enorm wichtig, um die Wasserqualität zu erhalten; vor allem wenn du viele Fische und Wasserpflanzen hältst, deren Futter und Stoffwechselprodukte ins Wasser gelangen. 
Mit Hilfe von Wassertests kannst du die Wasserwerte in deinem Becken regelmäßig überprüfen und auf Schwankungen schnell reagieren (am bequemsten geht das mit einer Dosierpumpe). Es ist gar nicht so einfach, dieses empfindliche Gleichgewicht zu managen; gern kannst du dich in unserem Geschäft dazu beraten lassen. Vor allem das Phosphat-Nitrat-Verhältnis ist für das Algenwachstum entscheidend: Es liegt idealerweise bei 1:10. Der Nitrat-Gehalt sollte nicht über 5 bis 10 mg/l liegen, Phosphat sollte unter 0,1 mg/l liegen. Ansonsten kommt es schnell zur Vermehrung von Blau- und Grünalgen.

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Fischbesatz & Fütterung

Fische im Aquarium
Fische im Aquarium

Einer der häufigsten Gründe für Algenbefall im Aquarium ist ein zu hoher Fischbesatz. Die Zahl der Tiere ist dabei nicht einmal das Problem, sondern ihre Abfallprodukte. Oft werden Fische zu regelmäßig gefüttert; die Futterreste sinken dann auf den Boden, wo sie zusammen mit den Ausscheidungen der Tiere ein idealer Nährboden für Bakterien und Algen werden. Achte also darauf, dass das Fischfutter nach spätestens einer Minute aufgefressen ist – wenn nicht, war es zu viel. 
Einige Fische haben Algen ganz oben auf ihrem Speisezettel stehen und sind daher beliebte Aquarienbewohner. Dazu gehören viele Saugwelse und lebendgebärende Zahnkarpfen wie Guppys, Black Mollys und Platys. Der Blaue Antennenwels dagegen frisst neben den Algen auch noch die Aquarienpflanzen auf – Obacht!

Braunalgen/Kieselalgen im Aquarium erkennen

Erkennst du Algen in deinem Aquarium, heißt es rasch handeln, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen. Nicht jede Algenart spricht allerdings auf dieselben Methoden zur Bekämpfung an – einige musst du gar nicht bekämpfen, weil sie harmlos sind.

Die häufigsten Algenarten im Aquarium
Die häufigsten Algenarten im Aquarium

Zu diesen gehören die Braunalgen oder Kieselalgen, die man sehr häufig in der Einfahrphase eines Aquariums bemerkt. Sie bilden dann schmierige braune Beläge auf den Scheiben, auf Steinen und anderer Hardscape und können zu regelrechten Teppichen anwachsen. Braune Wasserpflanzen sind oft gar nicht braun, sondern nur von den braunen Kieselalgen bewachsen. Braunalgen lassen sich leicht abwischen – das ist ein wichtiges Erkennungsmerkmal. 
Einsteiger können beruhigt sein: Braunalgen sind in der Anfangsphase eines Aquariums ganz normal. Sobald genug Pflanzen im Aquarium eingesetzt sind und Fische eingezogen sind, die Beleuchtung justiert ist und sich langsam die notwendigen Bakterienkulturen im Filter ansetzen, geht der Bestand an Braunalgen zurück. Du kannst das unterstützen, indem du die sichtbaren Beläge abwischst.

Braunalge
Braunalge

Treten Braunalgen bzw. Kieselalgen im Aquarium erst Monate nach dem Einfahren auf, deutet das auf ein Ungleichgewicht hin. Diese Schritte kannst du ergreifen:

  • Wasserwerte prüfen (Phosphatwerte zu hoch?)
  • Beleuchtungszeiten verlängern und Leuchtstoffröhren ersetzen
  • Algen per Hand abwischen oder absaugen
  • Wasser danach wechseln (etwa 80 %) und 3 Tage später evtl. den Filter reinigen (damit nicht zu viele Filterbakterien fehlen)

Grünalgen im Aquarium erkennen

Fadenalgen
Fadenalgen

Als Grünalgen werden etwas missverständlich sowohl die Fadenalgen als auch Punktalgen bezeichnet – und da fast alle Algen grün sind, gibt es hier vor allem bei Einsteigern sehr oft falsche Zuordnungen und Bezeichnungen. Tatsächlich gehören fast 8.000 Arten zu den Grünalgen, von denen sechs häufig im Aquarium auftreten. Schau also genau hin: 

  • Bilden die grünen Algen lange, schwebende Fäden, die zu regelrechten Bärten wachsen? Dann sind es Fadenalgen.
  • Wachsen die Algen punktförmig an den Scheiben oder an Hardscape? Dann sind es Punktalgen oder Pinselalgen (die zu den Rotalgen gehören, aber im Anfangsstadium oft mit Punktalgen verwechselt werden).
  • Schweben die Algen im Wasser und färben es durchgängig grün? Dann handelt es sich um Schwebealgen bzw. eine Algenblüte.
  • Sitzen die Algen im Aquarium an den Scheiben, lassen sich aber leicht abwischen? Dann sind es Staubalgen (auch als Scheibenpest bezeichnet).

Außerdem gibt es noch Haaralgen, Pelzalgen und Fusselalgen, deren pelzig-plüschige Beläge du ebenfalls recht einfach von Pflanzen und Hardscape entfernen kannst.

Alle Grünalgen vermehren sich, sobald es ein Ungleichgewicht an Nährstoffen gibt. Diese Schritte kannst du unternehmen, um Grünalgen zu bekämpfen:

  • Wasserwerte prüfen
  • Wasser wechseln (30 bis 50 %), auch Leitungswasser auf Nitratgehalt testen!
  • Beleuchtungszeit verringern, Sonnenlicht vermeiden
  • Fischfutter reduzieren (vor allem Frostfutter oder Flockenfutter)
  • Fischbestand prüfen und ggf. reduzieren
  • mehr Pflanzen einsetzen oder besser versorgen
  • evtl. Algenfresser einsetzen

Fadenalgen im Aquarium erkennen

Fadenalgen
Fadenalgen

Fadenalgen sind eine Unterart der Grünalge. Du erkennst sie recht einfach an den langen Fäden, die sich von den Rändern anderer Wasserpflanzen wie Feenhaar durch das gesamte Aquarium ziehen. Das Problem bei Fadenalgen sind weniger ihre Stoffwechselprodukte, sondern ihre bis zu 50 cm langen Fäden, die den Filter verstopfen und kleinere Fische an der Bewegung hindern können. 
Anders als viele andere Algenarten sind Fadenalgen eher ein Anzeichen für eine gute Wasserqualität in deinem Aquarium. Es sind lediglich zu viele Nährstoffe für die Algen übrig. Meist genügt es, mehr schnell wachsende Aquarienpflanzen einzusetzen, die den Fadenalgen die Nahrung streitig machen. Mit der Zugabe von Spurenelementen kannst du deinen Pflanzen einen Extravorteil verschaffen. Außerdem solltest du die Beleuchtungszeit ein wenig reduzieren oder prüfen, ob die Leuchtstoffröhren erneuert werden müssen (Normalerweise müssen Leuchtstoffröhren ein- bis zweimal pro Jahr getauscht werden).

Expertentipp

Fadenalgen solltest du regelmäßig entfernen – am besten mit einem Stöckchen, das du durch das Wasser ziehst und dabei drehst, sodass sich die langen Fäden aufwickeln.

Punktalgen im Aquarium erkennen

Punktalgen
Punktalgen

Auch die Punktalgen gehören zu den Grünalgen. Sie sind recht leicht zu identifizieren, weil sie sich als harte, kleine grüne Punkte an der Scheibe des Aquariums, auf Deko-Gegenständen und auch auf den Blättern von Pflanzen festsetzen. Verwechslungsgefahr besteht mit den Pinselalgen, deren Wachstum auch als kleiner Punkt beginnt, und mit den ebenfalls zu den Grünalgen zählenden Staubalgen. Punktalgen sind recht harmlos, sie können allerdings bei extrem Befall einer Pflanze das Licht zum Wachstum rauben.

Das kannst du gegen Punktalgen im Aquarium tun:

  • feste befallene Flächen mit der Hand reinigen (z. B. mit Scheibenmagneten oder Rasierklinge)
  • die Algen von befallenen Pflanzenteilen entfernen
  • langsam wachsende Pflanzen eher in dunkle Bereiche setzen
  • Beleuchtungszeit reduzieren

Pelzalgen im Aquarium erkennen

Pelzalge
Pelzalge

Eine weitere Unterart der Grünalge ist die Pelzalge. Sie bildet – wie es der Name vermuten lässt – pelzartige Kissen, aus denen immer längere Fäden wachsen. Wie ein Plüschteppich bedecken Pelzalgen andere Aquarienpflanzen und Deko-Gegenstände, sie sind aber dabei relativ harmlos und treten vor allem in der Einfahrphase von Aquarien auf. Normalerweise hilft gegen Pelzalgen einfaches Abwarten – bis sich der Nährstoffgehalt des Beckens eingepegelt hat, genug Pflanzen herangewachsen sind und die ersten Fische mit dem Knabbern beginnen. 
Amano-Garnelen und Posthornschnecken mögen Pelzalgen sehr gern und vertilgen fast alle Arten bis auf eine relativ hartnäckige Unterart mit recht kurzen Pelzfäden. Bei zu starkem Befall kann eine Wasserpflanze unter den Pelzalgen regelrecht ersticken.

Rotalgen im Aquarium erkennen

Die Rotalge kann, anders als viele andere Algen, auch im tieferen Wasser überleben; sie kommt sowohl im Meer als auch im Süßwasser vor. Ihren Namen haben die Rotalgen daher, weil sie beim Kontakt mit Alkohol eine rote Farbe annehmen – in natura sehen sie eher grau bis schwarz aus. Häufig wird die Rotalge deshalb auch Schwarze Alge genannt. Der Alkoholtest ist deine erste Maßnahme, wenn du mutmaßliche Rotalgen im Aquarium entdeckt hast: Leg ein Stück der Alge in hochprozentigen Rum, Wodka oder medizinischen Alkohol aus der Apotheke und warte einige Stunden ab, ob sie sich rot verfärbt.

Auch von den Rotalgen gibt es mehrere Arten; im Aquarium treten meist Bartalgen und Pinselalgen auf. Erstere bilden die namensgebenden gekräuselten Bärte, letztere sehen tatsächlich aus wie struppige Pinsel. Beiden Arten setzen sich bevorzugt auf Hardscape und Technik wie Filtern und Pumpen fest, besiedeln aber auch Wasserpflanzen. 
Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass sie sich bei Kohlendioxid-Mangel schnell verbreiten. Während höhere Pflanzen dann eingehen, kann die Rotalge CO2 aus Calciumhydrogencarbonat abspalten und den dabei entstehenden Kalk für ihren Skelettaufbau nutzen. Rotalgen sind deshalb recht hart und werden von Fischen eher wenig gefressen; auch, weil sie sehr fest am Untergrund verwachsen sind. 
Wie du gegen Bartalgen und gegen Pinselalgen vorgehst, beschreiben wir in den folgenden Abschnitten genauer.

Bartalgen im Aquarium erkennen

Bartalge
Bartalge

Die Bartalge ist eine Unterart der Rotalge und bildet lange dunkelgrüne bis schwarze, kräuselige “Bärte”, die Wasserpflanzen und Hardscape überziehen. Am liebsten wachsen Bartalgen in einer Strömung, wo ihre Fäden im Wasser treiben können. Anders als Fadenalgen sitzen Bartalgen recht fest und sind leider auch viel schwieriger loszuwerden. Wenn du die Bärte abzupfst, wirst du nie die ganze Pflanze erwischen. Aus dem letzten Rest wächst dann sehr schnell wieder eine neue. Deshalb müssen befallene Wasserpflanzen rigoros komplett entfernt werden. Fressfeinde der Bartalge sind leider nicht so häufig bzw. etwas spezieller in der Haltung; der Siamesische Netzrüssler oder der Netzpinselalgenfresser werden 15 bis 17 cm lang.

Was du außerdem tun kannst, um Bartalgen im Aquarium zu bekämpfen:

  • Strömung reduzieren oder Richtung ändern
  • CO2-Düngung mit einer CO2-Anlage oder Zugabe von Huminsäure (Torf)
  • befallene Gegenstände reinigen (abschrubben und mehrmals auskochen)
  • nicht kochbare Gegenstände in eine dicke Schicht Kochsalz packen
  • wenn der Bodengrund oder Klebekanten des Beckens befallen sind, notfalls das
  • gesamte Aquarium komplett neu aufbaue

Pinselalgen im Aquarium erkennen

 

Pinselalge
Pinselalge

Auch die dunkelgrüne, gräuliche bis schwarze Pinselalge ist eine Unterart der Rotalge und ziemlich hartnäckig, wenn sie sich einmal im Aquarium festgesetzt hat. Du erkennst sie (nach dem Alkoholtest, der sie als Rotalgen identifiziert) an ihren relativ kurzen, pinselartigen Büscheln, die sich leicht struppig anfühlen. Das Auftauchen von Pinselalgen deutet, neben dem allgemeinen zu niedrigen CO2-Gehalt, speziell auf zu viel Eisen im Wasser hin. Sie taucht auch auf, wenn sich im Bodengrund zu viel Mulm angesammelt hat, meist weil zu viele Fische im Becken sind, die zu viel Futter bekommen und das Wasser zu selten gewechselt wird.  
Wie die Bartalge mag die Pinselalge Strömung und setzt sich bevorzugt auf festen Gegenständen an – etwa am oder im Filter, an Hardscape und Deko-Gegenständen. Fressfeinde hat die Pinselalge kaum, weil ihre Fäden sehr hart sind.

Was du gegen Pinselalgen im Aquarium tun kannst:

  • CO2-Anlage benutzen, damit genug Kohlendioxid im Wasser ist
  • Eisengehalt testen, eventuell Eisenvolldünger reduzieren

Haben sich Pinselalgen von den strömungsexponierten Stellen in das gesamte Aquarium ausgebreitet, hilft oft nur eine UV-Sterilisation des Wassers, um die Sporen der Algen abzutöten, oder chemische Mittel wie Wasserstoffperoxid (dazu weiter unten mehr).

Schwebealgen/Algenblüte im Aquarium erkennen

Schwebealgen

Ist das gesamte Wasser im Aquarium plötzlich undurchsichtig grün, kann das von mehreren Algenarten verursacht worden sein: Meist sind Grünalgen verantwortlich, es gibt aber auch andere Arten, die Schwebealgen bzw. “Algenblüte” produzieren. Dieses Phytoplankton kommt in natürlichen Gewässern allerorten vor und stellt das unterste Glied der Nahrungskette dar – Schwebealgen sind also wertvolles Futter für kleine Wassertiere. Da sich Schwebealgen nicht auf Gegenständen absetzen und mikroskopisch klein sind, ist die Reinigung des Wassers per Hand schwierig. 
Im Aquarium tauchen Schwebealgen meist dann auf, wenn sich etwas plötzlich verändert hat – etwa ein größerer Temperaturanstieg, weil plötzlich Sonne auf das Becken scheint, oder eine neue Lampe. Auch in der Einfahrphase tauchen Schwebealgen oft auf, wenn sich das gesamte System noch einpendeln muss. Auch wenn die Algenblüte in der Regel von selbst verschwindet, sobald du den Auslöser abgestellt hast, gibt es noch ein paar Tricks zur Bekämpfung:

  • Wasserflöhe sind klein genug, um Schwebealgen zu fressen (werden aber ihrerseits schnell von den Fischen gefressen)
  • ein UV-C-Klärer kann die Algen und ihre Sporen abtöten
  • eine Dunkelkur wirkt oft schnell und effektiv

Schmieralgen/Blaualgen im Aquarium erkennen

Blaualgen
Blaualgen

In Badeseen ist die Blaualge gefürchtet, denn hierbei handelt es sich in Wahrheit um gesundheitsgefährdende Cyanobakterien, die aus Stickstoff giftiges Ammonium und andere Toxine erzeugen. Du erkennst sie an ihrer grünblauen bis graublauen Färbung, dem modrigen, unangenehmen Geruch und der typischen schleimigen Konsistenz, wegen der sie auch als Schmieralgen bezeichnet werden. Blaualgen bzw. Cyanobakterien befallen bevorzugt Wasserpflanzen und können diese schnell vollständig bedecken, sodass sie verkümmern. Ihre Stoffwechselprodukte, die Toxine, können zum Tod aller Fische im Becken führen – also handle schnell, wenn du Blaualgen im Aquarium entdeckst!

Obwohl Cyanobakterien keine Pflanzen sind, haben sie die gleichen Bedürfnisse und sprechen auf dieselben Bekämpfungsmethoden an wie richtige Algen:

  • Blaualgen per Hand entfernen, indem befallene Pflanzen entnommen und freischwebende Blaualgen abgesaugt oder abgeschöpft werden
  • Filter drosseln, sodass der Phosphatgehalt sinkt
  • Fischfütterung reduzieren, evtl. Fischbesatz ausdünnen
  • regelmäßige Wasserwechsel
  • Beleuchtungsdauer reduzieren

Wenn all diese Maßnahmen nicht genügen, ist eine Dunkelkur oft eine effektive Lösung. Dazu liest du weiter unten mehr.

Weiße Algen im Aquarium: Bakterienbefall

weiße Algen
Weiße Algen

Wird das Wasser im Aquarium mittendrin plötzlich milchig, stimmt etwas nicht. Manchmal bilden sich sogar weißliche, watteartige Kissen oder schwebende Verfärbungen, die wie Nebel aussehen. “Weiße Algen” sind aber keine Wasserpflanzen, sondern Bakterienrasen. Genau wie Algen besiedeln diese Organismen Aquarienpflanzen und Deko-Gegenstände, oder sie schweben einfach im Wasser. Oft passiert das in der Anfangsphase eines Aquariums, wenn sich der Nährstoffgehalt des Wassers noch nicht eingepegelt hat. Organische Bestandteile, etwa von Deko-Wurzeln, können zur übermäßigen Bildung von Bakterien führen, die sich jedoch binnen weniger Wochen von selbst wieder abbauen, sobald sie die organischen Abfälle im Wasser verarbeitet haben. Wechsle also nicht das Wasser im Becken, wenn du weißliche “Algen” zu finden glaubst, denn damit verzögerst du das Problem nur. 
Manchmal ist der Grund für weiße Algen aber auch schlichtweg zu viel Sonnenlicht; dies führt zu einer starken Vermehrung und “Blüte” von Bakterien. Ein Wasserwechsel und eine UV-Bestrahlung mit einem UV-C-Klärer bringen dann Abhilfe.

Algen im Aquarium bekämpfen ohne Chemie: Tricks & Hausmittel

Wenn der Algenbefall in deinem Aquarium Dimensionen erreicht, die du nicht mehr tolerieren kannst, fühlst du dich vielleicht überfordert oder hast sogar Angst um das Wohlergehen deiner Fische. Der Griff zum chemischen Bekämpfungsmittel erscheint verlockend: Es wirkt zuverlässig und schnell, so steht es jedenfalls auf der Verpackung. Bitte betrachte Chemie zur Algenbekämpfung aber nur als allerletzten Ausweg, wenn gar nichts Anderes geholfen hat. Mit solchen starken Mitteln schädigst du nämlich nicht nur die Algen, sondern auch die Aquarienpflanzen – die ja eng mit den Algen verwandt sind. Auch die Fische und andere Lebewesen im Aquarium können durch chemische Algenmittel in Mitleidenschaft gezogen werden.
Wir stellen dir deshalb hier eine Reihe von “Hausmitteln” und Tricks gegen Algen vor, die du immer zuerst ausprobieren solltest, bevor du die Chemiekeule schwingst. Denk daran: Jedes Mittel gegen Algen hilft nur dann langfristig, wenn die Auslöser für den Algenbefall beseitigt sind. Ansonsten wirst du dich immer wieder mit Algen im Aquarium herumärgern müssen.

Erste Schritte beim Algen bekämpfen

Prinzipiell treten alle Arten von Algen im Aquarium dann auf, wenn das Gleichgewicht des Systems aus der Balance geraten ist. Algen gelingt es als Überlebenskünstler, jede entstehende Nische sofort zu besetzen. Deine Aufgabe bei einem Algenbefall ist es also zu erkennen, wie das Ungleichgewicht entstanden ist und es wieder auszugleichen.
Diese ersten Schritte solltest du immer unternehmen, wenn du in deinem Aquarium Algen bekämpfen willst:

  • Wasserwerte prüfen, vor allem auf Nitrat, Phosphat und Kohlendioxid
  • regelmäßige Teilwasserwechsel (30–50 %)
  • Algen per Hand entfernen
  • Beleuchtungszeit verringern
  • direktes Tageslicht und vor allem Sonnenlicht vermeiden
  • Fischfutter reduzieren (insbesondere Frostfutter)
  • Fischbestand eventuell reduzieren
  • Algenfresser einsetzen
  • mehr schnellwachsende Aquarienpflanzen einsetzen oder die bestehenden mit
  • Kohlenstoff düngen

Algen entfernen per Hand

Fadenalgen im Aquarium

Das nächstliegende und einfachste Mittel, das viele Aquarianer ganz instinktiv anwenden, ist Handarbeit. Manuell kann man zwar fürs erste viele Algen entfernen, aber das ist fast nie ausreichend, um den Befall langfristig zu stoppen. Trotzdem machst du es ihnen dadurch natürlich schwerer, sich zu vermehren – Handarbeit gehört also dazu und sollte konstant wiederholt werden.
Zum Algen entfernen per Hand gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • abschöpfen (mit einem Kescher oder Becher)
  • absaugen vom Bodengrund (mit einem Schlauch)
  • abwischen von Scheiben (mit Scheibenmagnet oder Rasierklinge)
  • absammeln oder abzupfen per Hand oder Pinzette
  • Gegenstände herausnehmen und abschrubben, evtl. auskochen oder einsalzen

 

Algen bekämpfen mit Stroh

Ein gern empfohlenes Hausmittel gegen Algen klingt zunächst völlig absurd: Die Rede ist von Stroh. Gut getrocknetes Weizen- oder Gerstenstroh, etwa 5 Handvoll auf 100 l Wasser, soll in einem löchrigen Plastikbeutel (oder einem dicht gewebten Obstnetz) ins Becken gehängt werden. In dem Stroh wachsen nun Pantoffeltierchen heran, die sich von Algensporen ernähren. Nach etwa drei Tagen soll sich das zunächst eingetrübte Wasser klären und es wachsen keine neuen Algen mehr. Da ein Plastikbeutel voller Stroh im Aquarium sehr hässlich aussieht, solltest du auf Gerstenstroh-Pellets zurückgreifen, die in einem Filterbeutel geliefert werden und entweder nahe an den Filter oder direkt hineingehängt werden sollen.

UV-Klärer gegen Algen

Ein äußerst wirksames Mittel gegen Algen ist hochkonzentrierte UV-C-Strahlung. Anders als die im Sonnenlicht enthaltene energiereiche UVA- und UVB-Strahlung, die Lebensgrundlage für Algen und fast alle anderen Lebewesen auf der Erde ist, wirkt die starke UVC-Strahlung sehr gefährlich (und wird zum Glück von unserer Atmosphäre aufgehalten). Sie tötet die Sporen vieler Algenarten zuverlässig ab. Eine UV-C-Anlage leitet das Wasser im Aquarium durch eine Glasglocke und bestrahlt es dort mit UVC-Strahlung. Diese Methode funktioniert am besten bei Schwebealgen und Blaualgen, die frei im Wasser schwimmen. Nebenbei tötet der UV-Klärer auch andere Keime im Wasser ab, ist also eine durchaus sinnvolle Investition. Eine 100 % wirksame Methode zur Algenbekämpfung ist der UV-Klärer allerdings auch nicht. Außerdem macht die UVC-Strahlung auch Pflanzendünger unwirksam; der UV-Klärer sollte also nie durchgehend, sondern nur hin und wieder eingesetzt werden.

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Verdunklung gegen Algen

Algen lieben Sonnenlicht bzw. UV-Licht – je mehr Licht ins Aquarium fällt, desto besser wachsen und gedeihen sie. Sehr häufig wird daher gegen Algen eine “Dunkelkur” empfohlen, und sie ist als extremes Mittel auch oft wirksam. Keine Angst, deinen Fischen passiert bei einer Verdunkelungskur nichts, solange du sie nicht zu lange im Dunkeln sitzen lässt.

So führst du eine Dunkelkur gegen Algen durch:

  1. mindestens 80 % des Wassers wechseln
  2. Aquarium mit einer Membranpumpe zusätzlich belüften (weil die Wasserpflanzen ohne Licht keinen Sauerstoff mehr produzieren können)
  3. Filterleistung drosseln
  4. Aquarium für 3 Tage komplett abdecken (mit schwarzem Tuch, Papier oder Plastikfolie)
  5. danach erneuter Wasserwechsel (50 %)
  6. Aquarium weitere 4 Tage komplett verdunkeln
  7. erneuter Wasserwechsel (bis zu 90 %)

Die Fische werden in dieser Zeit nicht oder nur ganz wenig gefüttert. Die lange Zeit ohne UV-Licht halten Algen meist nicht durch. Hast du mit dem Wasserwechsel auch ihre langlebigen Sporen erwischt, stehen die Chancen gut, dass du die Algen losgeworden bist.

Chemische Mittel gegen Algen

Manchmal ist man so verzweifelt, dass man im Kampf gegen die nicht enden wollende Algenplage doch zu härteren Bandagen greifen will. Im Fachhandel werden ja auch eine Menge chemische Mittel gegen Algen angeboten, die angeblich alle wunderbar helfen. Lass dir aber gesagt sein, dass du damit oft nur kurzfristigen Erfolg hast – stimmen die Gesamtbedingungen nicht, werden die Algen im Aquarium immer wieder zurückkehren.

Kohlenstoffdünger gegen Algen

Sehr häufig wird in Aquarianerkreisen das Produkt “EasyCarbo” empfohlen. Hierbei handelt es sich um einen Flüssigkohlenstoff-Dünger, der eine Art Booster für das Wachstum von Aquarienpflanzen ist. Wir erinnern uns: Wenn die Wasserpflanzen eifrig wachsen, haben Algen keine Chance. Easycarbo hilft nach Erfahrungsberichten vieler zufriedener Aquarianer zuverlässig gegen Bartalgen, Pinselalgen etc. Du kannst das Mittel entweder als Dünger bzw. Kur gegen Algenbefall verwenden oder befallene Pflanzen, Steine und andere herausnehmbare Dinge in Kohlenstoffdünger “baden”. Dafür mischst du das Mittel im Verhältnis 1:10 in Wasser.

Algen bekämpfen mit Kupfer

Gegenstände oder Bleche aus Kupfer werden gern in den Gartenteich oder in Schwimmteiche gelegt, um Algen abzutöten. Das funktioniert hervorragend, genauso wie spezielle Elektrolyt-Anlagen oder auch Flüssigprodukte mit Kupfer. Aber während Kupfer als Spurenelement für Tiere und Pflanzen sehr wichtig ist, kann das Schwermetall Kupfer Fische schnell vergiften. Wenn man dieses Hausmittel anwendet und nicht peinlich genau den Kupfergehalt im Wasser überwacht, kann es sehr schnell passieren, dass alle Wasserbewohner sterben. Besonders empfindlich sind Welse und Garnelen, aber auch die Bakterien im Filter mögen kein Kupfer.

Kupfer Infografik

Im Aquarium, das viel geringere Wassermengen enthält als ein Gartenteich und dessen Bewohner deutlich kleiner und empfindlicher sind, solltest du Kupfer gegen Algen lieber nicht einsetzen. 
Auch einige Anti-Algen-Präparate aus dem Fachhandel enthalten Kupfer als Wirkstoff, z. B. Tetra Algo-Stop oder Esha Protalon 7.0.7. Dass dieser Inhaltsstoff auch in Fachkreisen umstritten ist, zeigen wiederum andere Algenbekämpfungsmittel wie JBLAlgol, das auf seiner Packung extra den Hinweis “ohne Kupfer” unterbringt.

Letzter Ausweg: Wasserstoffperoxid gegen Algen

Wasserstoffperoxid (H2O2) durchdringt die dünnen Zellwände von Algen und oxidiert das Chlorophyll, sodass sie absterben. Aber auch auf die Fische wirkt Wasserstoffperoxid aggressiv oxidierend und kann damit ihre Kiemen und ihre Haut regelrecht verätzen. Als Spätfolge einer erfolgreichen Algenbekämpfung mit Wasserstoffperoxid können also durchaus einige Wochen später deine Fische krank werden und sterben. 
Wasserstoffperoxid sollte wenn, dann nur sehr vorsichtig und auch nur punktuell eingesetzt werden: Mit der sogenannten Einnebelmethode wird das Mittel über eine Einwegspritze gezielt an die von Algen befallene Stelle gegeben, sie wird sozusagen “eingenebelt”. Den Filter oder die Pumpe stellst du für einige Zeit ab, damit das Mittel an Ort und Stelle bleibt und nicht auf andere Pflanzen übergreift. Drei bis vier Tage lang sollte diese Einnebelung einmal täglich erledigt werden. 
Für die Algenbekämpfung mit Wasserstoffperoxid brauchst du eine Konzentration zwischen 2 und 6 % – allerdings ist diese Säure (aus guten Gründen) nicht frei verkäuflich und nur in Apotheken erhältlich. Achte bei der Anwendung immer peinlich genau darauf, die Dosierungsanleitung einzuhalten, um deinen Fische nicht zu schaden. Der große Vorteil an Wasserstoffperoxid ist, dass fast alle Algen damit bekämpft werden können. Blaualgen sprechen sehr schnell auf eine Wasserstoffperoxid-Kur an, bei Grünalgen kann es ein paar Tage dauern, bis sie verschwinden. Bei Rotalgen weißt du, dass du genug getan hast, wenn sie sich rosa oder weiß verfärben. Nach der Behandlung solltest du das Wasser mindestens zur Hälfte wechseln und es neu mit Filterbakterien “impfen”.
Noch einmal unsere Warnung: Algen bekämpfen mit Wasserstoffperoxid sollte der allerletzte Ausweg bei einer Algenplage sein; der Schaden ist hier oft größer als der Nutzen!

Aspirin gegen Algen

In Aquaristik-Foren liest man immer wieder “Geheimtipps” von Aspirin gegen Algen. Die enthaltene Acetylsalicylsäure soll den Algen den Garaus machen. Wie das geht, ist nicht bekannt; Aspirin verhindert zwar ab einer bestimmten Dosierung die Blutgerinnung, das aber sollte eher den Fischen schaden als den Algen. Wir raten grundsätzlich davon ab, Medikamente und überhaupt Stoffe im Aquarium zu verwenden, deren Wirkungsweise nicht bekannt ist. Bei Aspirin kommt noch dazu, dass die meisten Tabletten den Wirkstoff nicht rein enthalten, sondern zusätzlich mit Bindemitteln und Überzügen versehen sind, die sich ebenfalls im Aquarienwasser lösen würden. 
Also: Hände weg von Aspirin gegen Algen – das brauchst du höchstens selbst, wenn die Algen einfach nicht verschwinden wollen...

Zusammenfassung

Aquarium algenfrei

Mit Algen im Aquarium hat wohl jede Aquarianerin und jeder Aquarianer einmal zu tun – die lästigen Bewohner lassen sich einfach nicht zuverlässig draußen halten. Aber ein absolut algenfreies Aquarium ist auch gar nicht nötig, solange du Bedingungen in deinem Becken schaffst, die das System im Gleichgewicht halten. Da Fische und andere Aquarienbewohner bestimmte Algen wie Grünalgen durchaus lecker finden, erfüllen einige Algenarten sogar auch positive Funktionen, solange ihr Bestand gering bleibt. Mit unserer Checkliste zum Vorbeugen von Algenbefall sollte dein Aquarium immer sauber und algenfrei aussehen – und das ist es ja, worauf es ankommt. Solltest du trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Algenproblem bekommen, ist es wichtig, im ersten Schritt zu identifizieren, welche Algen dein Aquarium befallen haben. Dann kannst du entscheiden, mit welchen Methoden du die Algen bekämpfen und entfernen willst. Generell ist hierbei Geduld gefragt: Algen sind die ältesten Pflanzen auf unserer Erde und extrem widerstandsfähig, sie verschwinden nicht einfach über Nacht. Es sei denn, du setzt chemische Mittel ein, die allerdings für Fische und Wasserpflanzen extrem gefährlich werden können. Auch ohne Chemie kannst du erfolgreich in deinem Aquarium Algen bekämpfen.

Häufige Fragen